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Bienenprodukte

Bienenwachs

Allgemeines

Ein wichtiger Lebensabschnitt bei den Bienen beginnt mit der Entwicklung ihrer Wachsdrüsen. Die Biene wird eine "Baumeisterin". Im Bienenstock ist für sie immer Arbeit. Beschädigte Zellen müssen repariert, Ritzen und Spalten des Bienenstocks verklebt und abgedichtet werden. Die gefüllten Honigzellen bekommen einen Wachsdeckel. Ebenso werden die Larvenzellen der heranwachsenden Brut mit einem besonderen Wachsdeckel verschlossen. Die größten und spektakulärsten gemeinsamen Tätigkeiten sind die Baumaßnahmen an einer neu zu erstellenden Wabe. Bei einer Temperatur von 32 - 36 °C schwitzen die Baubienen, in einer Traubenform hängend, je 6 Wachsplättchen aus. Jedes von diesen Wachsdrüsen ausgeschiedene Kügelchen wird mit den Mundwerkzeugen bearbeitet, mit Bienenspeichel vermischt, geknetet, geformt und wie ein Ziegelstein genau in den Wabenbau eingeordnet. Das "Naturwunder" Sechseckzelle, in welcher zur Lagerung von 1 kg Honig nur 20 g Wachs benötigt werden, ist durch sein trigonometrisches Maßwerk (ohne Raumverlust) von unglaublicher Festigkeit. Die Wandstärke wird durch Festlegen der gleich starken Vibration (Elastizität) bestimmt. Zum Bau dieser Waben wird viel Energie benötigt. Honigbienen versorgen fortlaufend die Bautruppe mit vorbereiteter flüssiger Nahrung, die über den Bienenorganismus zu dem wertvollen Feststoff "Wachs" umgewandelt wird.

Die physikalischen Eigenschaften des Bienenwachses lassen sich in erster Linie am Schmelzpunkt von 64 - 65 °C erkennen (der Schmelzpunkt ist erreicht, wenn sich das feste Wachs zu verflüssigen beginnt). Der Geruch ist honigartig, sein Geschmack leicht würzig. Bei mehrmaligem Bearbeiten (Erwärmen oder Bleichen) verliert Bienenwachs an Geruch und Geschmack. Bienenwachs ist löslich in Äther, Benzin, Benzol, Chloroform, Terpentinöl und in ätherischen oder fetten Ölen beim Erwärmen. Das Wachs wirkt wie alles im Bienenvolk antibiotisch. Außerdem finden wir hohe Anteile des Vitamin A in seinen Inhaltsstoffen.

Gewinnung

Ausrangierte Waben sind wertvolle Wachslieferanten, wenn auch ihr Wachsgehalt sehr unterschiedlich ist. Denn sehr dunkle, schwarz-braune Waben enthalten nur etwa 50%, dunkelbraune etwa 60 - 70% Wachs. Die ergiebigste Wachsausbeute erzielt man aus den Baurähmchen, die ja kaum, höchstens einmal bebrütet sind, und aus dem Entdecklungswachs. Letzteres muß nicht noch einmal gesondert gereinigt werden. Das Wachs aus den Waben muß dagegen vor seiner Weiterverwendung erst noch einigen Reinigungs- bzw. Bearbeitungsstufen unterworfen werde. Sie gliedern sich wie folgt:

  1. Wachsgewinnung durch das Ausschmelzen der Waben
  2. Entkeimung
  3. Klären
  4. Für bestimmte Verwendungszwecke bleichen

Die Gewinnung des Wachses aus den Waben kann durch Einwirkung von Hitze und dem daraus resultierenden Ausschmelzen des Wachses oder durch dessen chemische Herauslösung erfolgen. Die effektivste Schmelzmethode dürfte die Anwendung von Hitze und Druck sein.

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